Seit Mitte des Jahres bemühen wir uns schon darum, zumindest einige essentielle Arbeiten an den Aussenanlagen zu beauftragen. Aber irgendwie hatte niemand Interesse daran (das zum Thema: uns geht’s allen so schlecht, Kurzarbeit, leere Auftragsbücher, Krise, …). Die einen hatten es gar nicht nötig, auf unsere Anfragen zu antworten. Die anderen sprangen spätestens nach der ersten Kontaktaufnahme wieder ab – dabei halte ich uns eigentlich für recht umgängliche Leute.
In einem Gespräch mit einem Nachbarn hat mich dieser dann auch einen Gartenbauer auf dem Nachbarort aufmerksam gemacht, der mir irgendwie bei der Anbieter-Recherche durch die Lappen gegangen war. Also wurde ein Termin vereinbart, die Arbeiten grob abgesprochen und man vereinbarte, sich wieder zu melden. Und das Wunder geschah: Wir bekamen in der Tat eine Rückmeldung in Form eines zweiten Ortstermins, bei dem noch einige Details abgeklärt wurden. Wieder gingen einige Wochen ins Land bis dann bei einem dritten Termin (diesmal bei ihm, weil er uns einige Musteranlagen und -materialien zeigen wollte) alles klar gemacht wurde. Dann passierte erst mal eine ganze Weile gar nichts – unter anderem deshalb, weil erst die notwendigen Steine zur Befestigung der Abgrabungen bestellt und geliefert werden mussten. Aber dann stand in der Tat eines Tages ein Bagger in unserem Garten. Diverse Paletten mit Material wurden abgeladen und dann war wieder Ruhe. Wenige Tage später waren es dann schon zwei Bagger und wir gingen nun davon aus, dass es wohl endlich losgehen würde. Immerhin war inzwischen ein ungemütlicher naßkalter November hereingebrochen und eigentlich wollten wir ja vor Wintereinbruch eine befestigte Zufahrt haben. Allein die nächsten zwei Wochen verstrichen, ohne dass es weitere Aktivitäten gegeben hätte. Es ist natürlich durchaus dekorativ, sich zwei Bagger in den Garten zu stellen – mal was anderes als die ewigen Gartenzwerge – aber irgendwie auf Dauer doch nicht das, was wir uns vorgestellt hatten.
Aber dann am Montag im Morgengrauen begannen die beiden Monster plötzlich, zum Leben zu erwachen. Schon seltsam, wenn sich einem beim morgendlichen Kaffee ohne Vorwarnung eine riesige Baggerschaufel ins Bild schiebt und haarscharf an der Fensterscheibe vorbeischwenkt. Zudem war inzwischen – wie ein genauerer Blick aus schlaftrunkenen Augen offenbarte – ein ganzer Pulk von Leuten eingetroffen, die sofort begannen, eifrig das Chaos um unser Haus zu vergrößern. Kurz: es geht nicht nur los, sondern da ist mächtig Dampf drin. In den letzten vier Tagen haben die Jungs ordentlich was bewegt und zumindest bisher sieht das, was sie da tun, durchaus ansprechend aus.
Das größte Teilprojekt ist der Kellerabgang, ein immerhin 3,5 Meter tiefer Krater, den einmal eine ansprechende Freitreppe zieren soll. Hauptproblem dabei ist die Entwässerung – ein Umstand auf den wir bei einem der Starkregen im Sommer bereits überdeutlich mit einem Wassereinbruch (leider aber nicht vorab durch Kellerbauer, Architekt oder Baugutachter) aufmerksam gemacht wurden und durch den ich mich irgendwann im August genötigt sah, einen Samstag zu opfern, um das Haus mit einem ‘Burggraben’ zu versehen. Da wir nicht an die Kanalisation angeschlossen sind, kann und darf Oberflächenwasser, das nicht vor Ort versickert, nur in den Straßengraben entwässert werden und der liegt ca. 1m über dem Kellerboden. Um zukünftige Überschwemmungen zu vermeiden, wurde der Krater also vor der Kellertür erst noch einmal um zwei weitere Meter abgesenkt und das Loch mit Schotter und einem Betonschacht aufgefüllt. In dem Schacht wurde dann eine Schmutzwasserpumpe platziert, die aufsteigendes Wasser in das Entwässerungssystem der Regenrinnen hochpumpen soll. Erst danach konnte mit der eigentlichen Befestigung der Kraterwände und der Gestaltung der Treppe begonnen werden. Trotzdem ist es erstaunlich, wieviel der Trupp in der ersten Woche bereits geschafft hat – und angeblich wollen sie nächste Woche sogar wiederkommen.