Trollhusen Haslach

… oder ‘der steinige Weg zum passenden Waschbecken’.

Es war einmal ein Bad mit einer 220,5 cm breiten Nische, an die zwei Waschbecken platziert werden sollten, sowie ein Hausanbieter, der in seinem Sortiment partout nichts finden konnte, das zu Geldbeutel und Geschmack der zukünftigen Hausherrin passen wollte. Also wurde entschieden, diese Auswahl erst mal zu vertagen und irgendwann im Nachgang nach passenden Waschbecken zu suchen. Diverse Besuche bei Sanitärausstellungen, Wälzen von Katalogen, Recherchen im Internet blieben erfolglos, da die vorgegebenen Rahmenbedingungen nicht ganz leicht zu erfüllen waren. Dann endlich ein Lichtblick: Fackelmann hat mit ‘ARTE 7’ ein Waschbecken  mit 110 cm Breite im Angebot, das zumindest optisch den Ansprüchen genügt (schlicht, geschwungene Linien). Also ab in den nächsten Baumarkt um das Teil in Natura zu bewundern. Die gute Nachricht: auch in der direkten Gegenüberstellung konnte das Waschbecken punkten! Die schlechte: Der Unterschrank fiel bei der Hausherrin glatt durch. Nach einigem Grübeln gab dann die unvorsichtige Äußerung des Hausherrn ‘man könnte da vielleicht was basteln …’ den Ausschlag: Zwei Exemplare ohne Unterschrank wurden – da nicht vorrätig – bestellt und zwei Wochen später ins heimische Bad verfrachtet.

Nach dem Auspacken dann der Schock: Mist, die passen nicht nebeneinander! Kurzes Nachmessen ergab: Ein Waschbecken ist 110,3 cm breit, das andere sogar 110,8 cm. So kann das also nicht passen. Aber wo es aus Toleranzgründen Übergrößen gibt, wird es ja wohl auch Untergrößen geben. Also haben wir mal eben bei Fackelmann angerufen, das Problem geschildert und nach einem ‘kleinen’ Exemplar gefragt. Wir wären auch bereit vorbeizukommen (sind ja gerade mal 30 km) und den Austausch vor Ort vorzunehmen.

Der nette Herr bei Fackelmann war zwar hinreichend irritiert, versprach aber, sein Möglichstes zu tun und sich zu melden, wenn er etwas für uns hätte. In der Tat rief er bereits am Folgetag zurück und meldete, dass das derzeit kleinste Becken, das sie auf Lager hätten 110,4 cm breit sei. Das ist zwar ganz nett, hilft uns leider aber überhaupt nicht weiter. Da wir es mit dem Bad nicht eilig haben (ist ja nicht das einzige), vereinbarten wir, die nächste Lieferung abzuwarten. Einen Monat später wieder der Anruf des freundlichen Herrn bei Fackelmann: Man habe zwar eine neue Lieferung erhalten, aber es sei wiederum kein kleineres Becken dabei. Man würde das Thema zwar weiterverfolgen, aber da er nun erst mal Urlaub hätte, würde er das Thema einer Kollegin übergeben. OK, dachte ich, wenn man erst mal weiterdelegiert wird, dann ist die Sache wohl gelaufen und stellte mich schon seelisch darauf ein, die Becken wieder einzupacken und im Baumarkt zurückzugeben. Aber wider Erwarten kam bereits eine Woche später der Anruf einer freundlichen Dame, die mich fragt, ob ich mit einem Becken mit 110,5 cm Breite etwas anfangen könne. Wiederum die Erklärung von meiner Seite, dass das gar nix bringt und sie evtl. ja mal beim Zulieferer nachfragen könnte, warum die Teile so groß seien und wie denn die vorgegebenen Toleranzen seien. Prompt ruft mich die Dame am nächsten Tag wieder an, sie hätte sich schlau gemacht und es sei in der Tat so, dass der Zulieferern derzeit nur noch am oberen Limit der Toleranzen liefern könne, weil die Grundform durch den häufigen Gebrauch etwas weiter geworden sei. Sie könne mir also wenig Hoffnung machen, dass noch mal ein kleineres Becken reinkäme. — An dieser Stelle des Gesprächs habe ich mich in Gedanken bereits von der Sache verabschiedet. Aber dann der Knaller: Warum machen Sie das Becken nicht einfach schmaler? 

Wie? Was soll ich? Ein Becken ist doch kein Brett, das man einfach so absägen kann!

Das nicht, meinte die Dame, aber da die Basis aus Steingut sei und die seitliche Auflage breit genug, sollte es kein Problem sein, seitlich ein paar Millimeter abzuschleifen.

Das musste ich erst mal sacken lassen. Ich bekundete, ich wolle es mir überlegen und beendete das Gespräch. Nach ein paar Tagen kam mir die zunächst als absurd abgehakte Idee schon interessanter vor. Einer weitere Woche später sah ich mich im Baumarkt stehen und auskundschaften, welche Möglichkeiten es geben könnte, ein Waschbecken seitlich schmaler zu schleifen. Aber dieser Fall ist offensichtlich nicht vorgesehen und man konnte mir nicht weiterhelfen. Auch das Internet rückte keine Präzedenzfälle zu Leuten heraus, die so verrückt waren, ihr Waschbecken in Form schneiden zu wollen, und auch noch so masochistisch waren, dies anderen mitzuteilen. Aber die Idee wollte mich nicht loslassen. Endlich entschied ich mich, einen Steinschleifteller für meinen Trennschleifer zu kaufen und dann am Wochenende war es soweit: Zumindest eines der Waschbecken wollte ich versuchsweise zerstören. Also wurde das breitere der Becken raus vor’s Haus gewuchtet, nochmal sorgsam abgemessen und angezeichnet, wie viel maximal weg sollte, und los gings. Nach den ersten zaghaften Anschleifversuchen stellte ich fest: es geht tatsächlich! Nach einer guten halben Stunde war das erste Waschbecken auf die gewünschte Breite gekürzt und nach einmaligem Justieren und Nachschleifen der hinteren Ecke war die gewünschte Anpassung an die Wand mit weniger als einem Millimeter Spielraum erreicht. Das zweite Waschbecken war danach auch schnell ‘gekürzt’und nun passen die beiden Becken haargenau nebeneinander. Der Übergang zur Wand muss sowieso mit Silikon abgedichtet werden, so dass man die minimale Unregelmäßigkeit der Aussenseiten später nicht mehr sehen wird. Nun muss ich ‘nur’ noch den Unterschrank basteln und dann kann auch das letzte Bad vollwertig in Betrieb genommen werden. Aber das wird dann eine andere Geschichte.

Mein Dank an die kompetente (oder völlig durchgeknallte) Dame bei Fackelmann! Keine Ahnung, ob Sie den Vorschlag wirklich ernst gemeint haben, aber Sie hatten die richtige Idee! Vielen, vielen Dank!!! Wenn’s fertig ist, muss ich Ihnen unbedingt ein Bild schickt, wie ich ihr ARTE 7 verwurstelt habe.

Ach ja, ich bin endlich dazu gekommen, die fehlenden Bilder in den älteren Beiträgen nachzutragen. Ich hoffe, damit die Neugier derer, die diesen Blog verfolgen, zumindest halbwegs befriedigt zu haben und gelobe Besserung für die Zukunft.

Meine Güte, sind wirklich schon über zwei Monate seit dem letzten Eintrag vergangen? Irre, wie die Zeit vergeht. Mal sehen, was ist denn in letzter Zeit so passiert …

Die Sache mit dem Kellerbauer konnte geregelt werden – das war’s dann. Wenn keine Mängel an seinen Gewerken auftreten, dann auf hoffentlich Nimmerwiedersehen. Fachlich war das, was er gemacht hat, sicher nicht zu beanstanden, aber die ewigen Verzögerungen, das Nichteinhalten von Absprachen und Terminen, die Ausreden, wenn er mal was verbockt hat – alles das war alles andere als professionell und hat mehr Ärger verursacht als der gesamte Rest des Hausbaus.

Die letzten Wochen waren geprägt vom Aufbau des Bücherzimmers. Eines Mittwoch abends kam ein Möbeltransporter und lud reichlich ‘Päckchen’ ab, die sich in der Küche zu einem stattlichen Stapel von 3 x 2 x 1,5 m auftürmten. Inhalt: Büromöbel und Bücherregale!

Da die Bücherregale keine variablen Böden besitzen, sondern komplett fest zusammengebaut werden, musste erst mal eine grobe Abschätzung her, wie viele Bücher in welchen Fächern ihren Platz finden solllen. Also wurde erst mal eine Bücherwand aufgebaut, teilweise mit Büchern befüllt, dann die nächste Wand für die Taschenbücher zusammengebastelt, wieder Bücher eingeräumt, festgestellt, dass man sich doch etwas verkalkuliert hatte, die erste Wand teilweise wieder auseinander- und neu zusammengebaut, die dritte Wand aufgebaut, usw.

Aber letztlich standen dann alle Regale und alle Bücher waren (zumindest in etwa) an ihren Plätzen. Das Ergebnis begeistert uns völlig. Wenn ich es jetzt noch schaffe, endlich mal ein paar Bilder hochzuladen, dann kann man hoffentlich nachvollziehen, warum (oder uns für völlig verrückt halten).

Auch in Sachen Lampen sind wir wieder einen Schritt weiter. Der obere Flur ist nun mit ordentlichen Lampen ausgestattet und auch das Bad hat nun Lampen an den Spiegeln. Ob wir jemals Lampen für die Wohnküche finden, ist eine andere Frage.

Nun ist wieder mal Warten angesagt. Diesmal warten wir auf einen Anbieter aus der Region, der unsere Aussenanlagen zumindest soweit aufbereiten soll, dass man in der nassen Jahreszeit halbwegs trockenen Fußes die Haus- und Kellertür erreichen kann und die Stellplätze entsprechend befestigt sind. Der war auch schon zweimal da, um diverse Details durchzusprechen. Aber nun ist schon seit über zwei Wochen Funkstille.

Als nächsten Großprojekt steht nun das dritte Bad an, das noch ein Doppelwaschbecken mit Unterschrank, Spiegel und eine Kommode erhalten soll. Da inzwischen alles, was an Material benötigt wird, eingetroffen ist, gibt’s wohl keine Ausrede mehr …

Nach über 2 Monaten waren heute doch tatsächlich zwei Mitarbeiter des Kellerbauers da und haben endlich die Löcher in der Kellerdecke verschlossen. Warum muss man bei dem nur immer ausrasten, bevor sich was bewegt?

Dann hat er noch die Rechnung für das Fliesen der Kellertreppe und einiger Kellerräume da gelassen: Aus kalkulierten 600-700 Euro wurden kommentarlos mal eben 1500 Euro reine Arbeitszeit! Da muss ich erst mal eine Nacht drüber schlafen, bevor ich mich entscheide, wie ich darauf reagiere.

Aber es gibt auch positive Nachrichten: Die Büromöbel wurden geliefert und so konnten am Wochenende mal eben 20 Umzugskisten entpackt und eingeräumt werden. Immerhin sieht man nun allmählich, wie’s mal werden soll, auch wenn derzeit noch viel Gerümpel rumsteht, das später mal im Serverraum verschwinden soll. Also mir gefällts.

Hallo,

nach längerer Zeit mal wieder ein Update. Am 29. April war die Endabnahme, die mit den obligatorischen kleinen Mängeln abgeschlossen werden konnte. Dabei hat sich auch der letzte wirklich offene Punkt geklärt: die Durchführungen der Technikleitungen durch die Kellerdecke werden nun doch vom Hausbauer ohne Mehrkosten abgedichtet und verschlossen. Am Schluss wurden dann die Schlösser gewechselt und wir bekamen feierlich Schlüssel und ein kleines Präsent überreicht. Sehr nett!

Danach ging quasi nahtlos der Umzugsstress los. Wir hatten unsere alte Wohnung schon seit Anfang der Woche in ein mittleres Chaos verwandelt. Am Freitag und Samstag wurde dann der eigentliche Umzug mit vielen fleissigen Helfern bewältigt.

Inzwischen wohnen wir nun schon 7 Wochen in unserem neuen Domizil und langsam weicht das Urlaubsfeeling einer wohligen Heimeligkeit. Es ist immer noch jede Menge zu tun, aber das Zentrum unseres Alltags – die große Wohnküche – steht schon voll zur Verfügung. Auch zwei Schlafzimmer und zwei Bäder sind voll ausgestattet. Aktuell wird das Ankleidezimmer mit Einbauschränken ausgestattet und das dritte Bad soll demnächst die noch fehlenden Waschbecken erhalten. Danach sind dann Bibliothek und die beiden Büros dran.

Zudem werden nächsten Woche hoffentlich die besagten Löcher in der Kellerdecke geschlossen, damit ich endlich der Serverschrank aufstellen und einrichten kann. Dann ist morgen ein Gespräch mit einem Unternehmen wegen Gestaltung der Aussenanlagen. Mal sehen, was dabei herauskommt. Es bleibt also spannend …

Letzte Woche wurde die Betontreppe zwischen EG und OG mit Holzstufen belegt und sämtliche Türen eingesetzt. Sämtliche Türen? Nein! Eine einzige Tür hat sich allen Montageversuchen widersetzt und so ziert den Kellerabgang immer noch eine Plastikfolie, die die Kellerfeuchtigkeit notdürftig von der Restwohnung abschotten soll.

Dafür sind nun (mutig, mutig) Glasscheiben und Glastür am Wohnungseingang montiert worden – zwar wurden alle Glasflächen mit Klebeband ‘durchkreuzt’, aber wir sind trotzdem gespannt, ob die bis zur Abnahme alle heil bleiben.

Außerdem haben wir uns nun in Sachen Küche festgelegt. War auch höchste Zeit, da die Lieferzeiten mit 6-8 Wochen doch reichlich länglich sind. Es wird eine eher schlichte deckenhohe Vollholz-Eckkombination in Buche werden. Mal sehen, ob das dann so gut reinpasst, wie wir uns das vorstellen.

Der Klinkerer hat die letzten Restarbeiten erledigt und sich dann für die nächsten Wochen verabschiedet. Jetzt brauchen wir erst mal eine Periode mit Plusgraden und viel Sonne, bevor der Klinker verfugt werden kann. Plusgrade? Sonne? Na das wird wohl auch ein Weilchen dauern.

Aber immerhin ist es seit ein paar Tagen so warm, dass nun endlich der langersehnte Erdwärmetauscher installiert und einige weitere Erdarbeiten erledigt werden können. Morgen früh soll es losgehen. Zeitgleich ist innen nochmal der Installationstrupp unterwegs, um letzte Arbeiten an Schaltern, Dosen, Messfühlern, Thermostaten, Belüftung und Heizung auszuführen.

Nachdem kurz vor Weihnachten der Estrich in Erd- und Obergeschoß reinkam, war erst mal Pause angesagt. Zwischen Weihnachten und Neujahr wurde mit dem Aufheizen begonnen und binnen kürzester Zeit verwandelte sich unser Trollhusen in ein ‘Tropenhusen’.

Seit letzter Woche sind nun wieder die Innenausbauer aktiv und auch der Klinkerer hat trotz arktischer Temperaturen seine Arbeit aufgenommen. Allerdings war er mehr mit dem Auftauen und Warmhalten seiner Materialien beschäftigt als mit dem eigentlichen Klinkern. Aber seit heute ist es endlich warm genug und nun hat er an einem Tag mehr geschafft, als in der ganzen letzten Woche. Die Innenausbauer haben im gesamten Obergeschoß Plattformen in verschiedenen Höhen errichtet – noch ein paar Lianen dazwischen und wir können dem örtlichen Zoo ein Ausweichquartier für seine Affen anbieten.

Am Freitag ist auch überraschend ein Blower-Door-Test durchgeführt worden, um letzte Undichtigkeiten aufzufinden, bevor die Wände und Dachschrägen belegt sind. Überraschend deshalb, weil uns davon keiner etwas gesagt hat. Warum? Keine Ahnung! Ist ja eigentlich nichts, was man geheim halten müßte, oder?

Wie dem auch sei – die Werte sehen gut aus. Es reicht zwar nicht ganz für Passivhaus-Standard, aber die gesetzlichen Grenzwerten wurden deutlich unterschritten.

Seit gestern sind die Installateure am werkeln und ich kann nur sagen: zimperlich sind die nicht gerade. Als ich noch mal mit dem Elektriker durch die einzelnen Räume gegangen bin um die genau Lage von Schaltern, Dosen und sonstigen Anschlüssen festzulegen, hatte ich des öfteren den Eindruck, dass jemand mit einer Dampframme einzelne Wände platt macht. Allerdings sind in keinem Raum größere Beschädigungen festzustellen – nur der Lärm ist martialisch.

In den Fluren kann man inzwischen kaum noch laufen. Überall sind Belüftungsrohre verlegt. Die Wände sehen an manchen Stellen, an denen größerere Versorgungsleitungen zusammenlaufen, aus wie ein Schweizer Käse. Es geht also mächtig voran.